Nein - es geht hier nicht um eine Rateshow aus dem Fernsehen, die mal so ähnlich lautete :
Was bin ich ? Es geht hier um viel mehr - nicht nur : Welchen Beruf übe ich aus ? sondern :
Wer bin ich ? Was steckt wirklich in mir ? Was ist meine Identität ? Was sind meine Vorlieben ?
Wie ticke ich ? Worin unterscheide ich mich vielleicht besonders von anderen und werde damit
zu einem unverwechselbaren Original ?
Wer traut sich er /sie selbst zu sein ?
Wer weiß überhaupt die Antwort auf all diese Fragen ?
Ist es überhaupt möglich, das schon in jungen Jahren zu wissen oder beginnt dieser Prozess bei vielen erst
in der 2. Lebenshälfte , wie C.G.Jung sagt. Er sprach in diesem Zusammenhang von Individuation, was man
frei mit Selbstwerdung übersetzen kann. Dabei geht es um den Prozess, endlich sein ganzes Potential zu entdecken und dann auch zu leben.
Wie finde ich aber heraus wer ich bin ? Manchmal habe ich eine Ahnung oder ein Gefühl dafür wie und
wer ich bin. Aber es ist mit Sicherheit ein längerer Prozess, wenn ich mich auf die Suche begebe, in Ruhe nach innen zu schauen, was mich kennzeichnet und wie und wer ich bin . Es sind viele Beobachtungen nötig und
bestimmt das eine und andere Gespräch, in dem ich mir Gedanken über ehrliche Rückmeldungen von guten Freunden oder guten Gesprächspartnern mache. Es gehört einfach ne Menge Reflexion dazu, wenn
man ein "rundes Bild" von sich haben möchte. Und es ist bestimmt nicht immer nur leicht - es kostet eine
Menge Mut, so genau hinzuschauen. Manchmal sind es ja gerade unsere Misserfolge oder Enttäuschungen ,
die uns mit manchen Eigenheiten von uns konfrontieren. Diese Seiten sind manchmal schmerzlich -
aber auch sie gehören dazu - und wenn wir nicht hinschauen, lernen wir vielleicht nie, sie in unser Leben zu integrieren oder besser damit umgehen zu können.
Und was machen wir jetzt damit, wenn wir herausgefunden haben, wer und wie wir sind ?
Verstecken wir unsere "Funde" oder trauen wir uns endlich so zu sein, wie wir sind und auch sein möchten ?
Wir könnten jetzt endlich mal wagen, das zu Leben, das sich auch wirklich wie Leben anfühlt.
Wer steht hinter uns, wenn wir neues wagen ? Sind Menschen da, die uns unterstützen, auch mal neue Wege zu gehen oder stehen wir vielleicht oft alleine.. und fangen wieder an zu zweifeln, ob wir überhaupt richtig sind mit dem, was wir gerade tun ? Dürfen wir überhaupt so sein, wie wir sind ? Sollten wir nicht viel lieber dem Wunschbild unserer Eltern oder die Kopie von XY sein, der doch ach so nett ist ? Wenn Gott uns mit unseren Talenten und Eigenschaften gewollt und ausgestattet hat - Wer hindert uns dann daran, sie zu leben ?
Natürlich wird das Leben dadurch nicht immer leichter, wenn ich nicht immer den Erwartungen meiner Mitmenschen entspreche - aber was ist besser ? So zu leben, wie andere es von mir fordern oder mich aufzumachen in die Freiheit und mein Potential entdecken ?
Ich erlebe so viele Menschen in meiner Praxis, die gar nicht wissen, wer sie wirklich sind und endlich entdecken
wollen, was da noch alles schlummert. Und bei den ersten Schritten hören sie diese alten Stimmen, die sie bremsen wollen. Es ist manchmal ein ungewohnter Weg , diese alten Fesseln loszuwerden.
Aber der Weg lohnt sich und es ist schön, zu sehen, welche Veränderungen geschehen, wenn es gewagt wird.
